Die Koloproktologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Dickdarms, des Enddarms und der Analregion. Proktologische Erkrankungen betreffen den Enddarm und den After. Dazu gehören u. a. Hämorrhoiden, Analfisteln, Analfissuren, Abszesse sowie der Enddarmvorfall (Rektumprolaps). Diese Beschwerden können zu Blutungen, Schmerzen, Juckreiz und einer Beeinträchtigung der Stuhlentleerung führen. Obwohl viele dieser Erkrankungen harmlos sind, können sie für Betroffene sehr belastend sein und unbehandelt zu Komplikationen führen.
Die Behandlung proktologischer Erkrankungen reicht von konservativen Maßnahmen, wie der Anwendung von Salben und Zäpfchen bei Hämorrhoiden, bis hin zu operativen Eingriffen. Bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden kann eine Gummibandligatur oder Entfernung der Hämorrhoiden (Hämorrhoidektomie) erforderlich sein. Fisteln und Abszesse werden chirurgisch saniert, um Entzündungen und Schmerzen zu lindern. Beim Enddarmvorfall kann eine Operation notwendig sein. Ziel aller Behandlungen ist es, die Beschwerden zu lindern und eine normale Funktion des Enddarms wiederherzustellen.

Wir beraten Sie gerne individuell und finden gemeinsam die passende Therapieoption für Ihre Beschwerden.

Vergrößerte Hämorrhoiden sind übermässig erweiterte Blutgefäße im Übergangsbereich des Enddarms und des Afters, die durch erhöhten Druck oder andere Faktoren wie Verstopfung, falsche Ernährung, langes Sitzen, Schwangerschaft aber auch genetische Veranlagung entstehen können. Sie sind ein weit verbreitetes und oft unangenehmes Krankheitsbild, das häufig mit Symptomen wie Juckreiz, Schwellungsgefühl und Blutungen einhergeht. Obwohl Hämorrhoiden in vielen Fällen harmlos sind, können sie unbehandelt zu chronischen Beschwerden und einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind daher entscheidend, um langfristige Folgen zu vermeiden.

Therapieoptionen bei Hämorrhoiden

1. Konservative Behandlung

Zu Beginn werden vergrößerte Hämorrhoiden oft mit konservativen Maßnahmen behandelt. Hierzu zählen eine ballaststoffreiche Ernährung, viel Flüssigkeitsaufnahme und regelmäßige Bewegung, um den Stuhlgang zu erleichtern und Verstopfung zu vermeiden. Zusätzlich können lokal angewendete Salben und Zäpfchen zur Linderung der Symptome beitragen. Diese eignen sich allerdings nicht als Dauertherapie, da sie die eigentliche Ursache der Beschwerden nicht beheben.

2. Sklerotherapie (Verödung)

Die Sklerotherapie ist eine weitere minimal-invasive Methode, bei der eine spezielle Flüssigkeit in das Hämorrhoidengewebe injiziert wird. Diese Flüssigkeit bewirkt eine Verödung der betroffenen Gefäße, was zur Schrumpfung der Hämorrhoiden führt. Die Behandlung ist meist schmerzarm und kann ohne großen Aufwand in der Praxis durchgeführt werden. Da die Langzeitergebnisse allerdings eher enttäuschend sind, wird diese Behandlung nur bei kleinen Hämorrhoiden oder speziellen Patienten empfohlen.

3. Gummibandligatur

Bei der Gummibandligatur, wird Schleimhaut an der Hämorrhoidenbasis abgebunden, was zu einer Schrumpfung und Repetition der Hämorrhoide führt. Die Behandlung ist meist schmerzarm und kann ohne großen Aufwand in der Praxis durchgeführt werden. Durch die Entfernung von Gewebe ergeben sich bessere Langzeitergebnisse als bei der Sklerosierung. Diese Methode ist aber nicht geeignet, wenn blutverdünnende Medikamente eingenommen werden.

4. Chirurgische Entfernung

Bei einem fortgeschrittenem Befund oder bei großen Hämorrhoiden, die nicht auf andere Behandlungen ansprechen, ist eine chirurgische Entfernung erforderlich. Dies erfolgt meist durch eine Hämorrhoidektomie, bei der das betroffene Gewebe entfernt wird oder durch eine staplergestützte Methode, bei der das Hämorrhoidalgewebe durch Entfernung eines Schleimhautrings oberhalb wieder zurückgezogen wird. Diese Methoden bietet langfristige Ergebnisse und werden in der Regel bei fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung eingesetzt.

5. Lebensstil-Änderungen

Neben den medizinischen Behandlungen spielen auch Lebensstil-Änderungen eine wichtige Rolle in der Prävention des Hämorrhoidalleidens. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie eine ballaststoffreiche Ernährung können helfen, den Stuhlgang zu regulieren und Verstopfung zu vermeiden. Darüber hinaus wird geraten, langes Sitzen zu vermeiden und regelmäßige Bewegung in den Alltag zu integrieren. Es sollte auf intensives Pressen beim Stuhlgang verzichtet werden. Diese vorbeugenden Maßnahmen tragen dazu bei, das Risiko für die Entwicklung eines Hämorrhoidalleidens zu minimieren. Von der Anwendung von Feuchttüchern und Seifen am After kann man wegen der häufigen Entwicklung von Allergien und der Schädigung der natürlichen Hautflora nur abraten.

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Eine Analfissur ist ein schmerzhafter Riss in der Haut oder Schleimhaut des Analkanals, der meist durch starkes Pressen beim Stuhlgang, chronische Verstopfung oder auch Durchfall entsteht. Betroffene klagen häufig über stechende, brennende Schmerzen während oder nach dem Stuhlgang, die teils mehrere Stunden anhalten können. Weitere Symptome sind Blutbeimengungen im Stuhl oder auf dem Toilettenpapier sowie Juckreiz und Empfindlichkeit im Bereich des Afters. In vielen Fällen heilt eine Analfissur von selbst aus, wenn die zugrunde liegenden Ursachen behandelt werden. Bei wiederkehrenden oder chronischen Fissuren ist jedoch eine medizinische Behandlung erforderlich, um die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern.

Therapieoptionen bei Analfissuren

1. Konservative Behandlung (medikamentös und diätetische Anpassungen) 

Die erste Maßnahme bei der Behandlung einer Analfissur ist die konservative Therapie. Diese umfasst eine ballaststoffreiche Ernährung, um den Stuhl weicher zu machen, sowie ggf. die Einnahme von Abführmitteln bei Verstopfung. Schmerzstillende Salben oder Cremes können ebenfalls helfen. Diese Methode ist besonders bei akuten Fissuren sehr erfolgreich und hat eine hohe Heilungsrate.

2. Lokale Medikamente (Nitroglycerin- oder Calciumantagonisten)

Für eine intensivere Behandlung kommen lokale Medikamente wie Nitroglycerin-Cremes oder Calciumantagonisten zum Einsatz. Diese Medikamente entspannen den Analsphinktermuskel, der häufig zur Entstehung der Fissur beiträgt, und verbessern die Durchblutung. Die Anwendung erfolgt direkt auf die betroffene Stelle, wodurch die Heilung beschleunigt und die Schmerzen reduziert werden. Die Behandlung sollte in Absprache mit dem Arzt erfolgen, da Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen auftreten können

3. Chirurgische Behandlung (Fissurresektion)

Wenn alle anderen Therapieansätze nicht ausreichen, kann im Einzelfall eine chirurgische Behandlung erforderlich sein. Dies ist vor allem bei chronischen oder tiefen Fissuren sinnvoll, die über längere Zeit nicht abheilen. Dabei wird die Analfissur entfernt und das betroffene Gewebe mitsamt der chronischen Veränderungen flach abgetragen. Hierdurch entsteht eine frische Wunde, die nun abheilen kann. In vielen Fällen wird die Operation unter lokaler Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt. Die Heilungsrate nach einer chirurgischen Behandlung ist hoch, und die meisten Patienten erfahren eine vollständige Schmerzlinderung. Die früher noch empfohlene und im englischsprachigen Raum noch verbreitete Durchtrennung des inneren Schliessmuskels wird in Deutschland aufgrund der Inkontinenzgefahr heutzutage nicht mehr empfohlen.

Die Wahl der geeigneten Therapie hängt vom Schweregrad der Analfissur sowie der individuellen Situation des Patienten ab. Ein frühzeitiger Arztbesuch ist wichtig, um die passende Behandlung zu finden und eine Verschlechterung des Zustandes zu vermeiden.

Ein anorektaler Abszess ist eine eitrige Infektion im Bereich des Afters oder des Anus. Die Erkrankung kann zu starken Schmerzen, Rötung, Schwellung und Eiterabfluss führen. Häufig entwickelt sich der Abszess als Folge von Analfisteln oder durch das Eindringen von Bakterien in die Gewebeschichten im Afterbereich. Ohne rechtzeitige Behandlung kann der Abszess sich ausbreiten und schwerwiegende Komplikationen verursachen. Ein frühzeitiger Arztbesuch ist daher entscheidend, um die richtige Behandlung einzuleiten.

Therapieoptionen des anorektalen Abszesses

1. Chirurgische Drainage

In der Regel muss ein anorektaler Abszess chirurgisch entlastet werden. Dabei wird der Abszess eröffnet, um den Eiter abfließen zu lassen, was die Schmerzen schnell lindert. Der Eingriff erfolgt entweder in lokaler Betäubung oder in Narkose. Nach der Entleerung des Abszesses wird die Wunde meist offen gelassen, damit sie von innen nach außen heilen kann. Eine sorgfältige Nachsorge ist wichtig, um Komplikationen wie eine erneute Infektion zu vermeiden.

2. Antibiotische Therapie

Nach einer Drainage wird manchmal zusätzlich eine antibiotische Therapie verordnet, um restliche Infektionen zu bekämpfen. Hierbei kommen meist Breitbandantibiotika zum Einsatz, die gegen die häufigsten Erreger wirken. Es ist wichtig, die gesamte Antibiotikakur wie verordnet abzuschließen, um eine Resistenzbildung zu vermeiden. Bei großflächigen Infektionen oder immungeschwächten Patienten kann die Antibiotikabehandlung länger andauern. In vielen Fällen unterstützt dies die Heilung und verhindert Rückfälle.

3. Behandlung von Fisteln

Wenn der Abszess mit einer Analfistel vergesellschaftet ist, muss auch diese behandelt werden. Eine Analfistel ist eine abnormale Verbindung zwischen dem Anus und der Hautoberfläche. In solchen Fällen wird oft eine chirurgische Fisteloperation erforderlich, um die Fistel zu beseitigen und die Heilung zu fördern. Die Behandlung der Fistel kann die Heilung des Abszesses unterstützen und wiederkehrende Infektionen verhindern. Je nach Schweregrad der Fistel kann die Heilung mehrere Monate in Anspruch nehmen und mehrere Operationen notwendig machen.

4. Schmerzlinderung und Nachsorge

Eine adäquate Schmerzbehandlung ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei einem anorektalen Abszess. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können zur Linderung der Symptome beitragen. Eine gute Hygiene und ein Ausduschen der Wunde unterstützen den Heilungsprozess. Zudem ist eine regelmäßige Nachsorge notwendig, um den Heilungsprozess zu überwachen und frühzeitig auf etwaige Komplikationen reagieren zu können. In manchen Fällen kann eine zweite Operation erforderlich sein, falls die Wunde sich zu schnell schliesst.

Eine anorektale Fistel ist ein krankhafter Gang, der sich zwischen dem Analkanal oder Rektum (Mastdarm) und der Haut rund um den After gebildet hat. Diese Fistel entsteht durch meist durch eine Entzündung von Afterdrüsen oder schlecht abgeheilte Analfissuren, kann seltener aber auch einmal Zeichen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (M. Crohn) sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören Schmerzen, Juckreiz, Absonderungen und in einigen Fällen auch wiederkehrende Abszesse. Ohne Behandlung kann die Fistel chronisch werden und zu Komplikationen führen.

Therapieoptionen von anorektalen Fisteln

In der Regel bedarf es zur Behandlung einer anorektalen Fistel der chirurgischen Therapie. Der Eingriff kann je nach Art der Fistel in unterschiedlichen Verfahren durchgeführt werden, wobei die Fistel eröffnet, entfernt oder durchtrennt wird. Die Heilung erfolgt in der Regel innerhalb von Wochen bis Monaten. Chirurgische Eingriffe sind in den meisten Fällen notwendig, um Komplikationen wie Abszesse oder wiederkehrende Fisteln zu verhindern.

1. Fistelspaltung (Fistulotomie)

Bei einer Fistelspaltung wird der Gang der Fistel entlang der gesamten Länge geöffnet, um ihn zu entleeren und das umliegende Gewebe heilen zu lassen. Dieses Verfahren hat sich als sehr wirksam erwiesen, jedoch besteht das Risiko einer Schädigung der Schließmuskeln, was zu einer Stuhlinkontinenz führen kann. Für viele Patienten ist es jedoch eine der bevorzugten Methoden, da sie relativ einfach durchzuführen ist und eine hohe Heilungsrate aufweist.

2. Fistelverschlusstechnik (Seton-Technik)

Wenn die Fistel in komplexeren Bereichen liegt oder die Gefahr einer Inkontinenz besteht, kann die Seton-Technik verwendet werden. Hierbei wird ein Faden in den Fistelgang eingelegt, der über Wochen hinweg die Fistel offen hält, den Abfluss von Sekret ermöglicht und die Heilung fördert. Diese Technik ist besonders nützlich, wenn die Fistel schwierig zu operieren ist oder tiefe Strukturen betroffen sind. Der Seton verbleibt je nach Verlauf mehrere Monate im Körper, bevor er in einer weiteren Operation entfernt und die Fistel saniert wird.

Jede Therapieoption wird individuell auf den Patienten und den Verlauf der Erkrankung abgestimmt. Es ist wichtig, sich bei Anzeichen einer anorektalen Fistel frühzeitig ärztlich beraten zu lassen, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Eine Analvenenthrombose (im Volksmund auch „äußere Hämorrhoide“ genannt) entsteht durch die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in den Venen des Analbereichs. Diese Erkrankung ist meist schmerzhaft und äußert sich durch eine plötzliche, starke Schwellung und livide Verfärbung im Bereich des Afters. Weitere Symptome können Juckreiz, Brennen oder eine tastbare, harte Beule am After sein. Die Ursachen einer Analvenenthrombose sind vielfältig und können auf starkes Pressen während der Stuhlentleerung, eine schwache Venengesundheit, mechanische Reize oder langes Sitzen zurückzuführen sein. Auch vergrößerte Hämmohidalpolster scheinen begünstigend zu sein. In den meisten Fällen handelt es sich um eine harmlose, aber äußerst unangenehme Erkrankung.

Therapieoptionen der Analvenenthrombose

1. Konservative Behandlung

Bei einer milden Analvenenthrombose reicht häufig eine konservative Therapie aus. Diese umfasst die lokale Anwendung von schmerzlindernden Salben mit Lidocain oder ggf. auch die Einnahme von Schmerzmitteln. Da die Analvenenthrombose allerdings manchmal aufplatzen und bluten kann oder bei einer starken Beschwerden eine kleine Operation notwendig werden kann, sollten keine blutverdünnenden Schmerzmittel wie z. b. Aspirin eingenommen werden. Zusätzlich wird empfohlen, den Bereich sauber zu halten und auf eine ballaststoffreiche Ernährung zu achten, um den Stuhlgang zu erleichtern. In den meisten Fällen heilt die Thrombose innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen von selbst ab.

2. Entfernung des Thrombus

Sollte die Thrombose sehr schmerzhaft, groß oder die Symptome persistierend sein, kann eine Entfernung des Thrombus rasche Linderung der Beschwerden bringen. Dabei wird der Thrombus mitsamt der überdehnten Haut unter lokaler Betäubung durch einen kleinen Schnitt entfernt. Erfolgt nur eine Schlitzung des Knotens zum Entfernen des Blutgerinnsels, so verkleben die Wundränder oft sehr rasch und es bildet sich ein erneuter Thromboseknoten. Dies ist daher nicht zu empfehlen. Eine adäquate Behandlung kann die Heilung beschleunigen und eine langfristige Schmerzlinderung bieten. Der Eingriff ist meist unkompliziert in lokaler Betäubung durchzuführen und bringt eine schnelle Besserung der Beschwerden. Meist resultiert nur eine kleine, strichförmige Wunde, die rasch verheilt. Nach der Behandlung ist eine gute Hygiene und Nachsorge wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

3. Lebensstil-Änderungen

Neben den medizinischen Behandlungen spielen auch Lebensstil-Änderungen eine wichtige Rolle in der Prävention und Heilung von Analvenenthrombosen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie eine ballaststoffreiche Ernährung können helfen, den Stuhlgang zu regulieren und Verstopfung zu vermeiden. Darüber hinaus wird geraten, langes Sitzen zu vermeiden und regelmäßige Bewegung in den Alltag zu integrieren. Wenn bereits eine Analvenenthrombose aufgetreten ist, sollte auf intensives Pressen beim Stuhlgang verzichtet werden. Diese vorbeugenden Maßnahmen tragen dazu bei, das Risiko für zukünftige Thrombosen zu minimieren.

Falls Sie weitere Informationen benötigen oder eine Behandlung wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Marisken sind gutartige Hautlappen oder Falten im Bereich des Anus, die häufig als störend oder unangenehm empfunden werden. Sie sind selbst meist nicht schmerzhaft, können jedoch zu Juckreiz, Hautirritationen oder sogar Schmerzen führen, insbesondere wenn sie sich entzünden oder in Kontakt mit Kleidung kommen. Obwohl sie keine ernsthaften gesundheitlichen Risiken darstellen, empfinden viele Betroffene sie als kosmetisch störend oder funktionell problematisch.

Therapieoptionen bei Marisken

1. Konservative Behandlung

Zu Beginn erfolgt in der Regel eine konservative Behandlung, die vor allem auf die Linderung der Symptome abzielt. Hierzu gehören die Anwendung von Salben oder Cremes, die entzündungshemmend, heilungsfördernd oder hautschützend wirken. Eine Ernährungsumstellung zur Vorbeugung von Verstopfung und das Vermeiden von starkem Pressen während des Stuhlgangs sind ebenfalls hilfreiche Maßnahmen. In vielen Fällen können diese Methoden die Symptome ausreichend lindern und eine Operation vermeiden.

2. Chirurgische Entfernung

Bei ausgeprägten oder wiederkehrenden Marisken kann eine chirurgische Entfernung in Erwägung gezogen werden. Dabei wird das überschüssige Gewebe in örtlicher Betäubung entfernt, was in der Regel mit einer kurzen Heilungszeit verbunden ist. Eine chirurgische Entfernung ist vor allem dann sinnvoll, wenn konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung verschaffen oder die Marisken Beschwerden wie Schmerzen oder Blutungen verursachen. Nach der Operation sollten bestimmte Hygienemaßnahmen und eine spezielle Pflege beachtet werden, um eine komplikationsfreie Heilung zu fördern. Die Erfolgsquote bei dieser Behandlung ist sehr hoch, und Rückfälle sind selten.

3. Exzision mit plastischer Rekonstruktion

Bei besonders ausgeprägten oder mehreren Marisken mit begleitendem Analkanalvorfall kann eine Exzision mit anschließender plastischer Rekonstruktion des Anus in Erwägung gezogen werden. Diese Technik ermöglicht es, auch größere Hautlappen oder überschüssiges Gewebe präzise zu entfernen, ohne dass es zu funktionellen Einschränkungen kommt. Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt, je nach Umfang der Behandlung. Der Heilungsprozess dauert etwas länger, erfordert jedoch keine langfristige Beeinträchtigung des Patienten. Diese Methode bietet eine sehr ästhetische und funktionelle Lösung für Betroffene.

Ein Rektumprolaps bezeichnet das Heraustreten des Enddarms (Rektum) aus dem After. Diese Erkrankung tritt häufig bei älteren Menschen auf, insbesondere bei Frauen, und kann mit verschiedenen Symptomen wie einem Gefühl der Stuhlinkontinenz, Schmerzen, Blutungen, Schleimabgängen und einem sichtbaren Vorfall des Darms verbunden sein. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur, chronischer Verstopfung, Husten oder Geburtsverletzungen bis hin zu neurologischen Störungen. Die Diagnose wird durch eine klinische Untersuchung, häufig ergänzt durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT und eine anorektale Manometrie, gestellt. Ein Rektumprolaps kann den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen, weshalb eine frühzeitige Behandlung wichtig ist. Die Behandlung sollte individuell angepasst werden, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Therapieoptionen beim Rektumprolaps

1. Konservative Therapie (Beckenbodentraining)

Bei leichteren Formen des Rektumprolapses oder zu Beginn der Erkrankung kann eine konservative Therapie hilfreich sein. Das gezielte Training der Beckenbodenmuskulatur verbessert die Stabilität des Rektums und stärkt die Unterstützung der Organe. Physiotherapeutische Maßnahmen, oft begleitet von Biofeedback, sind dabei häufige Bestandteile. Eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und die Behandlung von Verstopfung können die Beschwerden zusätzlich lindern. Diese Maßnahmen helfen dabei, das Fortschreiten des Prolapses zu verlangsamen oder in frühen Stadien ganz zu verhindern.

2. Minimal-invasive Operation (Staplertechniken)

Bei stärker ausgeprägten Formen des Rektumprolapses, bei denen konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine minimal-invasive Operation in Erwägung gezogen werden. Dabei wird der Vorfall des Rektums durch spezielle Klammertechniken (Staplerverfahren) wieder in die richtige Position zurückgeführt. Dies führt zu einer schnelleren Genesung und weniger postoperativen Beschwerden. Diese Methode hat sich besonders bei älteren Patienten mit Komorbiditäten als vorteilhaft erwiesen. Die Risiken dieser Operation sind gering, und die Erholungszeit ist meist kurz.

3. Offene chirurgische Rekonstruktion

Bei fortgeschrittenem Rektumprolaps oder wenn minimal-invasive Verfahren nicht ausreichend sind, kann eine offene Operation erforderlich sein. Dabei wird das betroffene Darmgewebe fixiert und die Beckenbodenstruktur wird stabilisiert. Es kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, ggf. auch mit Entfernung eines Darmanteiles, je nach Art und Ausmaß des Prolapses. Diese Methoden bietenin der Regel langfristige Ergebnisse, erfordert jedoch eine längere Heilungszeit und können mit einer höheren Komplikationsrate verbunden sein. Sie ist vor allem für Patienten mit schwerwiegenden Beschwerden oder Rückfällen nach minimal-invasiven Eingriffen eine Option.

4. Prolapsresektion mit transanalem Vorgehen

Eine weitere Möglichkeit, die vor allem für ältere Patienten oder solche mit gesundheitlichen Einschränkungen geeignet ist, ist die Resektion des prolabierten Rektums über einen transanalen Zugang. Dieser Eingriff wird oft als weniger belastend empfunden und erfordert keinen großen Bauchschnitt. Durch die Entfernung des überflüssigen Gewebes wird der Vorfall behoben, und die Funktion des Rektums verbessert sich. Der Vorteil dieser Technik liegt in der geringeren Belastung der Patienten und der kürzeren Genesungszeit. Sie ist besonders bei Patienten mit hohem Operationsrisiko eine effektive Alternative.

Jede dieser Therapieoptionen wird individuell nach den Bedürfnissen und dem Gesundheitszustand des Patienten gewählt. Wir beraten Sie gerne, welche Behandlung in Ihrem Fall am sinnvollsten ist.

Das Analkarzinom ist ein bösartiger Tumor im Bereich des Afters, der in den letzten Jahren an Häufigkeit zugenommen hat. Meist entsteht es aus den Zellen der Schleimhaut im Analkanal. Zu den Risikofaktoren zählen Infektionen mit dem humanen Papillomavirus (HPV), chronische Entzündungen oder ein geschwächtes Immunsystem. Frühe Symptome können Blutungen, Juckreiz oder ein Fremdkörpergefühl im Analbereich sein. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung, weshalb bei entsprechenden Beschwerden eine frühzeitige Untersuchung durch einen Proktologen zu empfehlen ist.

Therapieoptionen beim Analkarzinom

1. Chirurgische Behandlung

Bei kleineren Tumoren ist die chirurgische Entfernung des Tumors eine mögliche Option. Die Operation zielt darauf ab, den Tumor vollständig zu entfernen und das umliegende gesunde Gewebe zu erhalten. In manchen Fällen wird der Anus rekonstruiert, um die Funktionalität zu bewahren. Die Entscheidung über die Art des Eingriffs hängt von der Tumorgröße und dem Stadium der Erkrankung ab. Nach der Operation erfolgt eine regelmäßige Nachsorge, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen.

2. Strahlentherapie

Eine Strahlentherapie kann in verschiedenen Phasen der Behandlung eingesetzt werden – sowohl vor als auch nach einer Operation. Ziel der Strahlentherapie ist es, Tumorzellen zu zerstören und das Wachstum des Tumors zu hemmen. In manchen Fällen kann die Strahlentherapie auch eine Alternative zur Operation darstellen, besonders bei fortgeschrittenen Tumoren. Oft wird sie in Kombination mit einer Chemotherapie angewendet, um die Effektivität zu steigern. Die Strahlentherapie ist besonders hilfreich, um Tumoren in schwierig zugänglichen Bereichen zu behandeln.

3. Chemotherapie

Die Chemotherapie kommt zum Einsatz, wenn das Analkarzinom bereits weiter fortgeschritten ist oder Metastasen gebildet hat. Sie kann auch begleitend zur Strahlentherapie eingesetzt werden, um das Tumorwachstum zu kontrollieren und Rückfälle zu verhindern. Chemotherapeutische Medikamente zerstören schnell wachsendes Tumorgewebe und verhindern eine Ausbreitung der Krebszellen. Die Behandlung erfolgt in Zyklen und wird individuell an den Patienten angepasst. Nebenwirkungen können auftreten, jedoch gibt es heute viele Maßnahmen, um diese zu lindern.

4. Immuntherapie

Die Immuntherapie stellt eine neue Option in der Behandlung des Analkarzinoms dar, insbesondere bei fortgeschrittenen oder metastasierten Tumoren. Sie stärkt das körpereigene Immunsystem und hilft, Tumorzellen gezielt anzugreifen. Eine Immuntherapie kann entweder allein oder in Kombination mit anderen Behandlungen wie Chemotherapie oder Strahlentherapie angewendet werden. Sie ist nicht für alle Patienten geeignet, aber die Ergebnisse bei bestimmten Tumorarten sind vielversprechend.

Diese verschiedenen Therapieansätze werden stets auf den individuellen Fall abgestimmt, wobei ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften eng -immer im Rahmen einer sogenannten Tumorkonferenz- zusammenarbeitet, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Stuhlinkontinenz bezeichnet die ungewollte Abgabe von Stuhl oder auch Luft über den After, die Betroffene oft stark belastet. Sie kann verschiedene Ursachen haben, darunter Schwächung der Schließmuskulatur, Nervenschädigungen oder chronische Darmerkrankungen. Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Anamnese, klinische Untersuchungen sowie spezielle Tests. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Inkontinenz. Ziel ist es, die Kontrolle über die Darmentleerung wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern.

Therapieoptionen der Stuhlinkontinenz

1. Konservative Therapie

Eine Anpassung der Ernährung und die Einnahme von Quellstoffen kann helfen, die Stuhlkonsistenz zu regulieren und Symptome zu lindern. Spezielle Beckenbodengymnastik stärkt die Muskulatur und verbessert die Kontrolle über den Schließmuskel. Medikamente wie Loperamid können die Darmpassage verlangsamen und die Stuhlkontinenz fördern. Biofeedback-Training ermöglicht es Betroffenen, die Koordination der Schließmuskulatur gezielt zu verbessern. Zudem kann eine gezielte Stuhlregulation durch Ernährungsberatung und Toilettentraining hilfreich sein.

2. Neuromodulation (SNS – Sakrale Nervenstimulation)

Diese Therapieform wird eingesetzt, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend helfen. Durch die elektrische Stimulation der sakralen Nerven wird die Funktion der Schließmuskulatur und des Darms verbessert. Ein kleiner Impulsgeber wird unter die Haut implantiert und sendet schwache elektrische Signale aus. Viele Patienten berichten über eine deutliche Verbesserung ihrer Kontrolle und Lebensqualität. Die Methode ist minimalinvasiv und bietet eine Alternative zu größeren operativen Eingriffen.

3. Sphinkterrekonstruktion

Bei einer Schädigung des Schließmuskels kann eine operative Wiederherstellung erfolgen. Dabei wird die Muskulatur gestrafft oder in schweren Fällen durch eine Muskeltransplantation verstärkt. Der Eingriff kann helfen, die natürliche Funktion des Schließmuskels wiederherzustellen und eine bessere Kontrolle zu ermöglichen. Die Heilungszeit kann mehrere Wochen betragen, erfordert aber meist keine langfristige stationäre Behandlung. Die Erfolgsquote hängt von der individuellen Situation des Patienten ab.

4. Künstlicher Schließmuskel (Analprothese)

Ein künstlicher Schließmuskel kann als Implantat eingesetzt werden, wenn eine Rekonstruktion des natürlichen Sphinkters nicht möglich ist. Dabei wird eine aufblasbare Manschette um den Analkanal gelegt, die über eine kleine Pumpe gesteuert wird. Der Patient kann die Manschette selbstständig öffnen und schließen, um den Stuhlgang zu kontrollieren. Diese Methode bietet eine dauerhafte Lösung für schwere Fälle von Stuhlinkontinenz. Die Implantation erfolgt operativ und erfordert eine Anpassungszeit für den Patienten. Aktuell ist in Deutschland allerdings keines dieser Systeme verfügbar.

5. Stoma-Anlage

In schweren Fällen, bei denen keine andere Therapie erfolgreich ist, kann ein künstlicher Darmausgang (Stoma) angelegt werden. Dabei wird der Darm durch die Bauchdecke nach außen geführt, sodass der Stuhlgang in einem Beutel gesammelt wird. Dies kann eine erhebliche Erleichterung für Patienten darstellen, die unter einer schweren, therapierefraktären Stuhlinkontinenz leiden. Die Lebensqualität kann durch moderne Hilfsmittel und eine gute Stomatherapie deutlich verbessert werden. Diese Option wird meist als letzter Ausweg in Betracht gezogen, wenn andere Verfahren nicht helfen.

Wir beraten Sie gerne individuell zu den besten Therapiemöglichkeiten und unterstützen Sie auf Ihrem Weg zu mehr Lebensqualität.

Die Stuhlentleerungsstörung, auch Obstipation genannt, bezeichnet eine häufige Erkrankung des Verdauungstrakts, bei der Betroffene Schwierigkeiten haben, ihren Stuhl regelmäßig und vollständig zu entleeren. Zu den typischen Symptomen gehören seltener Stuhlgang, starkes Pressen, harter oder klumpiger Stuhl und das Gefühl einer unvollständigen Entleerung. Diese Beschwerden können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen und verschiedene Ursachen haben, darunter eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel oder auch stressbedingte Faktoren. In manchen Fällen können auch zugrunde liegende Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, hormonelle Störungen oder neurologische Erkrankungen eine Rolle spielen.

Therapieoptionen bei Obstipation

1. Ernährungsumstellung

Eine ballaststoffreiche Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Obstipation. Ballaststoffe fördern die Darmtätigkeit und erleichtern die Stuhlentleerung, während ausreichend Wasser den Stuhl weich hält. Integriert in den Alltag können frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte eine nachhaltige Verbesserung bringen. Ergänzend wird empfohlen, den Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln und Zucker zu reduzieren. Diese einfache Maßnahme hat bei vielen Patienten eine deutliche Linderung der Symptome zur Folge.

2. Medikamentöse Therapie

In einigen Fällen kann der Einsatz von Abführmitteln notwendig sein, um die Stuhlentleerung zu erleichtern. Diese Präparate wirken auf verschiedene Weisen Einige erhöhen das Stuhlvolumen, andere wirken direkt auf die Darmmuskulatur oder fördern die Flüssigkeitsaufnahme in den Darm. Die Wahl des Medikaments richtet sich nach der Ursache und der Schwere der Symptome. Eine langfristige Anwendung sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um Nebenwirkungen zu vermeiden und die Abhängigkeit von Medikamenten zu verhindern. Die medikamentöse Therapie kann eine wertvolle Unterstützung zur kurzfristigen Linderung bieten, sollte jedoch immer in Kombination mit einer gesunden Lebensweise angewendet werden.

3. Beckenbodentraining

Ein gezieltes Beckenbodentraining kann besonders dann hilfreich sein, wenn die Obstipation durch eine schwache Beckenbodenmuskulatur verursacht wird. Durch spezielle Übungen wird die Muskulatur gestärkt, was die Stuhlentleerung erleichtert und den Druck auf den Darm verringert. Diese Art der Therapie kann individuell angepasst werden, um die Mobilität und die Funktionsweise des Darms zu verbessern. Zudem fördert sie das allgemeine Wohlbefinden und kann in vielen Fällen eine langfristige Besserung der Symptome bewirken. Beckenbodentraining kann in einer speziellen Physiotherapie oder unter Anleitung eines Arztes erfolgen.

4. Biofeedback

Biofeedback ist eine moderne Methode, bei der Patienten lernen, ihre Beckenbodenmuskulatur bewusst zu steuern. Hierbei wird eine Rückmeldung in Form von visuellen oder akustischen Signalen gegeben, die es dem Patienten ermöglichen, die richtige Technik zur Entspannung oder Aktivierung der Muskulatur zu erlernen. Diese Methode wird häufig bei Patienten eingesetzt, bei denen eine Fehlsteuerung der Muskulatur zur Obstipation führt. Biofeedback kann den Erfolg einer konservativen Therapie signifikant steigern und ist eine sanfte, nicht-invasive Behandlungsoption. In Kombination mit anderen Therapieansätzen kann sie eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität bieten.

5. Chirurgische Eingriffe

In schweren Fällen, wenn alle konservativen Therapieansätze keine ausreichende Linderung bieten, kann ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Dabei werden verschiedene Verfahren angewendet, um anatomische Störungen, wie eine verzögerte Darmpassage oder eine Beeinträchtigung der Darmmuskulatur, zu beheben. Häufige chirurgische Optionen umfassen die Entfernung von Anteilen des Dickdarms oder die Korrektur von strukturellen Anomalien. Diese Eingriffe sind in der Regel nur dann notwendig, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und die Lebensqualität des Patienten stark beeinträchtigt wird. Die Entscheidung für eine Operation wird gemeinsam mit dem Patienten unter Berücksichtigung von Risiken und Nutzen getroffen. 

Die Wahl der richtigen Therapie hängt von der individuellen Ursache der Stuhlentleerungsstörung ab. Bei wiederkehrenden oder schwerwiegenden Beschwerden sollten Betroffene frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Erkrankungen im Bereich des Afters sind häufig und können für die Betroffenen sehr unangenehm sein. Besonders Juckreiz und das sogenannte Analekzem gehören zu den häufigsten dermatologischen Beschwerden in diesem Bereich. Diese Beschwerden können durch verschiedene Faktoren wie Hautirritationen, Infektionen oder auch eine falsche Hygiene bedingt sein. Ein schmerzhafter Juckreiz und Entzündungen an der Haut des Afters können die Lebensqualität erheblich einschränken. Es ist daher wichtig, bei entsprechenden Symptomen rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Therapieoptionen bei dermatologischen Erkrankungen am After

1. Hygienemaßnahmen und Hautpflege

Eine gründliche, aber schonende Reinigung des Analbereichs ist der erste Schritt zur Linderung von Juckreiz und Irritationen. Es empfiehlt sich, den Bereich möglichst nur mit Wasser zu reinigen und auf Seife zu verzichten. Anschliessend kann eine feuchtigkeitsspendende Creme oder hautschützende Salbe aufgetragen werden. Auf reizende Substanzen wie Duftstoffe oder Alkohol sollte verzichtet werden. Regelmäßige Hautpflege trägt zur Verbesserung der Hautbarriere bei und verhindert das Austrocknen der Haut.

2. Topische Kortisonpräparate

Bei akuten entzündlichen Symptomen wie Rötung oder Schwellung können topische Kortisonpräparate helfen, die Entzündung zu lindern und den Juckreiz zu vermindern. Diese sollten jedoch nur nach ärztlicher Anweisung und in der empfohlenen Dosis angewendet werden, da eine langfristige Anwendung Nebenwirkungen wie Hautverdünnung haben kann.

3. Antimykotische Behandlung

Bei einem Verdacht auf eine Pilzinfektion (z. B. bei juckenden, feuchten Hautstellen) kann eine antimykotische Salbe oder Creme angewendet werden. Diese Behandlung hilft, Pilze, die Entzündungen und Juckreiz verursachen, abzutöten und die Haut zu beruhigen. Die Anwendung erfolgt über einen bestimmten Zeitraum, je nach Schwere der Infektion.

4. Antibiotische Therapie

In Fällen von bakteriellen Infektionen, die zu Eiterbildung oder Rötungen führen, kann eine antibiotische Behandlung notwendig werden. Salben oder Cremes mit antibakteriellen Wirkstoffen helfen dabei, die Bakterien zu bekämpfen und eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Eine ärztliche Abklärung ist hier besonders wichtig, um den genauen Erreger zu identifizieren.

5. Vermeidung von Reizstoffen und Allergenen

Manchmal wird das Analekzem durch Allergien oder Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Substanzen wie Seifen, Waschmittel oder bestimmte Lebensmittel ausgelöst. In solchen Fällen ist es entscheidend, den Kontakt mit den auslösenden Stoffen zu vermeiden. Eine ärztliche Beratung hilft, die Ursachen zu identifizieren und eine langfristige Lösung zu finden. Von der Anwendung von Feuchttüchern und Seifen am After kann man wegen der häufigen Entwicklung von Allergien und der Schädigung der natürlichen Hautflora nur abraten.

Wenn Sie unter Juckreiz oder Entzündungen im Analbereich leiden, suchen Sie bitte rechtzeitig die Beratung eines Arztes auf, um eine gezielte und effektive Behandlung zu erhalten.

Der Pilonidalsinus, auch Steißbeinfistel genannt, ist eine Erkrankung, die häufig im Bereich des Steißbeins auftritt und von einer entzündeten Fistel oder einem Abszess begleitet wird. Diese meist schmerzhafte Erkrankung betrifft vor allem junge, männliche Patienten und entsteht durch eingewachsene Haare, die zu einer umgebenden Entzündung führen. Die Symptome umfassen Schmerzen, Schwellungen und Rötungen im Bereich des Steißbeins, insbesondere beim Sitzen oder bei Bewegungen. In einigen Fällen kann sich die Entzündung auch zu einem Abszess entwickeln, der mit Eiterbildung und Fieber einhergeht. Unbehandelt kann der Pilonidalsinus chronisch werden und immer wiederkehrende Entzündungen verursachen.

Therapieoptionen des Pilonidalsinus

1. Konservative Behandlung

Bei milden Formen des Pilonidalsinus kann eine konservative Behandlung in Erwägung gezogen werden. Dies beinhaltet eine gründliche Hygiene, das regelmäßige Entfernen eingewachsener Haare sowie das Tragen lockerer Kleidung, um Reibung und Druck zu vermeiden. Zusätzlich können entzündungshemmende Medikamente wie Schmerzmittel und Antiphlogistika zum Einsatz kommen, um Beschwerden zu lindern. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ist wichtig, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen. In ausgewählten Fällen kann die konservative Behandlung ausreichen, um die Symptome zu kontrollieren und eine Operation zu vermeiden.

2. Chirurgische Entfernung des Pilonidalsinus

Eine chirurgische Behandlung ist häufig die erste Wahl, wenn die Erkrankung wiederkehrend oder schwerwiegender wird. Dabei wird der betroffene Bereich vollständig entfernt, um die Fistel und das umgebende entzündete Gewebe zu beseitigen. Es gibt verschiedene Operationsmethoden, wie die Ausschneidung des Sinus mit anschliessend offener Wundbehandlung oder anschliessende plastische Deckung. Nach der Operation ist eine sorgfältige Wundpflege erforderlich, um Infektionen zu vermeiden. In der Regel sind die Erfolgsaussichten sehr gut, und viele Patienten erholen sich schnell.

3. Pit-Picking

Bei geeigneten Fällen kann eine minimal-invasive Methode, das sogenannte „Pit-Picking“ angewandt werden. Hierbei werden die Öffnungen, über die die Haare eingewachsen sind, die „Pits“ herausgestanzt („picking“) und meist zudem noch die die Höhle über einen seitlichen Schnitt gesäubert und Haare sowie Entzündungsgewebe entfernt. Der Vorteil dieser Methode liegt in einer kürzeren Heilungszeit und geringeren postoperativen Schmerzen. Diese Behandlungsmethode eignet sich für weniger ausgeprägte Fisteln oder wenn herkömmliche chirurgische Eingriffe vermieden werden sollen. Es besteht allerdings ein höheres Risiko eines Wiederauftretens der Erkrankung.

Jede dieser Therapieoptionen wird individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Unsere Praxis bietet eine umfassende Beratung und maßgeschneiderte Behandlungsmöglichkeiten für den Pilonidalsinus an.

Proktologische Beschwerden können manchmal akut auftreten oder sich rasch verschlechtern. Für diese Patienten geben wir immer wieder kurzfristig Notfalltermine zur Online-Buchung über Doctolib frei, natürlich können Sie diese auch direkt mit den MitarbeiterInnen vereinbaren.

Bitte beachten Sie, dass Notfalltermine ausschließlich für akute und schwerwiegende medizinische Zustände reserviert sind. Um eine gerechte und effiziente Versorgung sicherzustellen, bitten wir Sie, folgende Kriterien für einen proktologischen Notfall sorgfältig zu überprüfen:

  • Starke, anhaltende Schmerzen im Anal- oder Rektalbereich, die nicht durch Schmerzmittel gelindert werden können.
  • Akute Blutungen aus dem Anus, die stark oder andauernd sind.
  • Plötzliche und schwere Schwellungen im Analbereich, die von starken Schmerzen oder Fieber begleitet werden.
  • Anzeichen einer Infektion, wie z.B. starke Rötung, Eiterabsonderungen oder hohes Fieber in Kombination mit proktologischen Beschwerden.
  • Anale Thrombosen oder sehr schmerzhafte Hämorrhoiden, die eine sofortige Behandlung erfordern.
  • Abszess im Bereich der Pofalte oder des Gesässes: Eine schmerzhafte, gerötete, warme Schwellung mit Eiteransammlung, die sich schnell verschlimmert und/oder mit Fieber einhergeht.

Falls Ihr Zustand nicht den oben genannten Kriterien entspricht, bitten wir Sie, einen regulären Termin zu vereinbaren. Durch die Einhaltung dieser Richtlinien helfen Sie uns, Notfälle effizient zu behandeln und die Wartezeiten für alle Patienten zu minimieren.

Sollte Ihr Zustand eine sofortige ärztliche Hilfe notwendig machen, kontaktieren Sie bitte den ärztlichen Notdienst unter der Nummer 116 117 oder suchen Sie die nächste Notaufnahme auf.

Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Kooperation.

Ihr Praxisteam

Feigwarzen, medizinisch als Condylomata acuminata bezeichnet, sind gutartige Wucherungen, die durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) verursacht werden. Sie treten vorwiegend im Genitalbereich, aber auch im Analbereich oder im Mundraum auf. Die Übertragung erfolgt meist durch sexuellen Kontakt, weshalb Feigwarzen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen gehören. Oftmals sind die Wucherungen schmerzfrei, können jedoch Juckreiz, Brennen und unangenehme Symptome verursachen. In einigen Fällen können sie auch zu Unannehmlichkeiten bei der Entbindung führen, wenn eine Schwangerschaft vorliegt.

Therapieoptionen bei Feigwarzen

1. Lokale Behandlung mit Cremes und Lösungen

Die Behandlung von Feigwarzen kann mit topischen Medikamenten wie Imiquimod oder Podophyllotoxin erfolgen, die direkt auf die Warzen aufgetragen werden. Diese Medikamente regen das Immunsystem an, die Viren zu bekämpfen, was die Warzen schrumpfen lässt. Sie müssen über einen längeren Zeitraum angewendet werden, um die Warzen zu entfernen. Diese Therapieoption ist besonders für kleinere oder weniger ausgeprägte Feigwarzen geeignet. Da die Medikamente die Immunabwehr stimulieren, führen sie aber regelhaft zu Hautreizungen.

2. Chirurgische Entfernung

In fortgeschrittenen Fällen kann es notwendig sein, Feigwarzen chirurgisch zu entfernen. Dieser Eingriff eignet sich für besonders große oder tief eingewachsene Warzen. Es werden verschiedene Techniken wie die Skalpellentfernung oder eine Elektrokauterisation verwendet. Nach der Entfernung kann es zu einer schnellen Heilung kommen, wobei die Narbenbildung von der Größe und Tiefe der entfernten Warzen abhängt. Diese Methode wird vor allem bei ausgedehnten Befunden oder Verdacht auf eine bereits erfolgte Entartung durchgeführt. Da hierbei auch Gewebe für eine weitere histopathologische Untersuchung gewonnen werden kann, lässt sich auch eine Typisierung der auslösenden Viren vornehmen. Hierdurch kann man das Risiko abschätzen, ob die auslösenden Viren ein erhöhtes Risiko zur Entartung in sich bergen.

3. Impfung gegen HPV

Obwohl sie keine direkte Behandlung von Feigwarzen darstellt, kann die HPV-Impfung präventiv eingesetzt werden, um eine Infektion mit den häufigsten und gefährlichsten HPV-Typen zu verhindern. Die Impfung schützt vor den Viren, die sowohl Feigwarzen als auch Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Sie ist besonders in jungen Jahren sinnvoll und kann das Risiko einer späteren Ansteckung mit HPV minimieren. Der Impfstoff wird in der Regel in mehreren Dosen verabreicht. Eine rechtzeitige Impfung bietet eine langfristige Schutzwirkung und ist eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung. Diese Impfung wird bei uns in der Praxis allerdings aktuell nicht angeboten, lassen Sie sich hierzu bei Ihrem Hausarzt beraten.

Akne Inversa, auch als Hidradenitis suppurativa (HS) bekannt, ist eine chronische Hauterkrankung, die sich durch schmerzhafte Entzündungen und Abszesse in den Hautfalten zeigt. Sie tritt vor allem in Bereichen wie den Achselhöhlen, Leisten, unter den Brüsten oder im Gesäßbereich auf. Die Hautentzündungen entstehen, wenn die Talgdrüsen und Haarfollikel verstopfen und sich entzünden. Im Verlauf der Krankheit können sich die betroffenen Stellen vernarben und in schweren Fällen fistelartige Gänge bilden. Akne inversa betrifft hauptsächlich junge Erwachsene und ist oft von wiederkehrenden Schüben begleitet.

Therapieoptionen bei Akne Inversa

1. Medikamentöse Therapie

Zur Behandlung von Akne Inversa werden häufig entzündungshemmende Medikamente wie Antibiotika eingesetzt. Diese helfen, die Entzündungen zu kontrollieren und das Bakterienwachstum zu hemmen. Bei schwereren Verläufen kommen auch biologische Therapien zum Einsatz, die gezielt das Immunsystem regulieren. Auch Kortikosteroide werden in manchen Fällen verwendet, um akute Entzündungen zu lindern. Eine frühzeitige medikamentöse Behandlung kann das Fortschreiten der Erkrankung verhindern und die Lebensqualität verbessern.

2. Chirurgische Therapie

In fortgeschrittenen Stadien der Akne Inversa kann eine chirurgische Entfernung der betroffenen Hautareale notwendig sein. Ziel der Operation ist es, entzündete Gewebe zu entfernen und die Entstehung neuer Abszesse zu verhindern. In einigen Fällen wird die Haut nach der Entfernung transplantiert oder es werden Hautlappen verwendet, um die Wunde zu schließen. Diese chirurgischen Eingriffe können je nach Schwere der Erkrankung unterschiedlich ausfallen und müssen individuell abgestimmt werden. Eine sorgfältige Nachbehandlung und Wundpflege sind entscheidend für den Heilungsprozess.

3. Laserbehandlung

Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung der Akne Inversa stellt der Einsatz von Lasertherapien dar. Der Laser hilft, Entzündungen zu reduzieren und das Abheilen der Haut zu fördern. Besonders bei kleinen, oberflächlichen Abszessen kann der Laser die Symptome wirksam lindern. Diese Therapieoption ist in der Regel schmerzarm und erfordert keine langen Ausfallzeiten. Sie kann sowohl in Kombination mit anderen Behandlungsformen als auch als Einzeltherapie eingesetzt werden. Diese Behandlung erfolgt aktuell nicht in unserer Praxis.

4. Hygienemaßnahmen und Lebensstiländerungen

Wichtige präventive Maßnahmen bei Akne Inversa sind eine gründliche, aber sanfte Hautpflege und das Vermeiden von Reizungen. Patienten sollten enge Kleidung und übermäßige Schweißbildung vermeiden, da dies die Symptome verschärfen kann. Eine gesunde Ernährung mit wenig Zucker und entzündungsfördernden Lebensmitteln kann ebenfalls unterstützend wirken. Stressbewältigung und ausreichend Bewegung tragen dazu bei, das Immunsystem zu stärken und Entzündungen zu reduzieren. Wichtiger Faktor ist zudem die Nikotinkarenz. Diese Maßnahmen sollten immer als Ergänzung zu medizinischen Behandlungen betrachtet werden.

Die richtige Therapie hängt immer von der Schwere der Erkrankung sowie der individuellen Krankengeschichte ab. Lassen Sie sich von uns beraten, um die passende Behandlung für Ihre Akne inversa zu finden.

Weiterführende Informationen

Mannschaftsärzte des SV Wehen-Wiesbaden

Seit 2007 betreuen wir die Spieler des SV Wehen Wiesbaden als Mannschaftsärzte.

Videoportal

Die Medizinproduktefirma Arthrex bietet die Möglichkeit an, verschiedene Operationsmethoden im Rahmen eines Videos mit entsprechender akustischer Beschreibung im Internet zu betrachten.

Physiotherapie

Die Eigeninitiative ist bei vielen orthopädischen Erkrankungen wesentlicher Bestandteil der Therapie. Verordnete Physiotherapie kann nur eine Anleitung zur Selbsthilfe sein. Hier werden Übungen für gängige orthopädische Krankheitsbilder demonstriert.

Praxiszertifizierung

Im Rahmen des Qualitätsmenagements ist unsere Praxis Medical Point-Chirurgie Wiesbaden mit seinen Standorten Schwalbacher Strasse und Welfenhof nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert worden.

Tauchmedizinische Vorsorgeuntersuchung

Unser Mitarbeiter Herr Dr. med. M. Hoestermann ist im Besitz der Zusatzbezeichnung "Tauchmedizin".
Dr. J. Kramm

Dr. J. Kramm

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