Einführung Fuß und Sprunggelenk

Die Fuß- und Sprunggelenkchirurgie ist ein spezialisiertes Teilgebiet der Orthopädie, das sich mit der Diagnostik und Behandlung von Deformitäten, Erkrankungen und Verletzungen des Fußes und Sprunggelenks befasst. Diese Region des Körpers ist entscheidend für die alltägliche Mobilität, die sportliche Aktivität und das allgemeine Wohlbefinden.

Die komplexe Struktur des Fuß und Sprunggelenkgebildes mit seiner aus ca. 26 Knochen und multiplen Sehnen und Muskelstrukturen bestehenden Gewölbestruktur ist in den erfahrenen Händen von Dr. med. Michael Andre Müller und Dr. med. Barbara Immesberger bestens aufgehoben.

Einen besonderen Fokus legen wir vor dem Hintergrund unserer sportmedizinischen Expertise  auf akute und chronische Sportverletzungen um sowohl im Breiten-, als auch im Spitzensport einen optimalen Therapieplan mit Ihnen als Patient/in zu erarbeiten.

Hierfür stehen uns  nach erfolgter Anamnese und Diagnostik sämtliche konservative und operative Optionen zur Verfügung.

Konservativ:

Operativ:

Innovative, arthroskopische, offene und minimalinvasive Techniken für:

Vorfußchirurgie:
Sprunggelenk und Rückfußchirurgie
Achillessehnenpathologien
  • Ansatztendinosen
  • Midportion Achillopathie
  • Rupturen

Nachsorge und Rehabilitation:

Die Nachsorge ist ein entscheidender Teil der Behandlung, bei der wir Sie selbstverständlich begleiten.

Sie umfasst u.a.:

  • Intraoperative Infiltration der Wundregion mit lokalem Betäubungsmittel für einen schmerzarmen Start in die Nachbehandlung
  • Individualisierte Nachbehandlungs- und Rehabilitationsprotokolle
  • Schmerzmanagement durch Medikamente, Kryotherapie, Lymphdrainage
  • Wund und Röntgenkontrollen in festgelegten Abständen
  • Versorgung mit adäquaten Hilfsmitteln
  • Physiotherapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur
  • Hallux valgus

    Der Hallux valgus ist eine Fehlstellung der Großzehe, bei der der Großzeh (Hallux) in Richtung der zweiten Zehe abweicht, während der erste Mittelfußknochen (Metatarsale) in die entgegengesetzte Richtung verschoben ist. Dies führt über einen fehlerhaften Sehnenzug zu einer perspektivisch zunehmenden Fehlstellung und zur Bildung von oft schmerzhaftem, überschüssigem Knochen an der Innenseite des Fußes. Die Genese des Hallux valgus ist multifaktoriell (v.a. genetisch) und kann durch verschiedene Ursachen (Schuhwerk, Fußfehlstellungen) zusätzlich beeinflusst werden.

    Die Therapie des Hallux valgus

    Die Behandlung des Hallux valgus richtet sich nach dem Schweregrad der Fehlstellung und den Symptomen. Sie umfasst sowohl konservative als auch chirurgische Maßnahmen.

    Konservative Therapieoptionen:

    • Schuhkorrekturen: Schuhe ohne Absatz mit einer breiten Zehenbox und einer weichen Sohle können den Druck auf den Hallux verringern.
    • Einlagen und Orthesen: Einlagen können helfen, die Fußstellung zu korrigieren und eine gleichmäßige Belastung des Fußes zu gewährleisten. Dies kann den Verlauf des Hallux valgus stabilisieren und Schmerzen lindern.
    • Physiotherapie: Physiotherapeutische Übungen zur Kräftigung und Dehnung der Fußmuskulatur können helfen, die Fehlstellung zu stabilisieren und die Belastung des Hallux zu reduzieren.

    Eine nachhaltige Korrektur der Fehlstellung ist durch die konservative Therapie nicht erreichbar, allerdings können Beschwerden gelindert und das Fortschreiten der Fehlstellung verlangsamt werden.

    Chirurgische Therapie:

    Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend zu einer Stabilisierung der Situation führen oder die Fehlstellung sehr ausgeprägt ist, wird oft eine operative Behandlung notwendig. Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren, die abhängig vom Schweregrad der Fehlstellung und der individuellen Situation des Patienten gewählt werden.

    Sollte der Entschluss zur operativen Versorgung gefallen sein ist es essenziell, die Ausprägung und Art der Fehlstellung des Hallux valgus korrekt zu beurteilen und zu verstehen, um ein nachhaltig optimales Ergebnis zu erzielen und ein Rezidiv zu vermeiden.

    Hallux valgus: Vergleich prä- und postoperativ

    Die Osteotomie:

    Die Osteotomie ist die häufigste Operation bei Hallux valgus, bei der der erste Mittelfußknochens fein durchtrennt, in allen Ebenen neu ausgerichtet und danach wieder fixiert wird. Damit wird der Hallux in eine anatomisch korrektere Position gebracht. Hierfür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, welche auf Sie als Patient/in angepasst im Einzelfall besprochen und angewendet werden.

    Bei bestimmten Fehlstellungen kann die Position durch eine zusätzliche Keilentnahme aus der Großzehenbasis weiter verbessert werden (sog „Akin Osteotomie“).

    Kombinierte „Chevron und Akin Osteotomie“

    Die (Lapidus) Arthrodese

    Bei sehr ausgeprägter Fehlstellung oder Instabilitäten am sog. TMT 1 Gelenk reicht das oben beschriebene Korrekturpotential manchmal nicht aus und es kann eine korrigierende Gelenkversteifung an der Basis des 1. Mittelfußknochens notwendig werden. Dies ist auf Grund der in diesem Fall länger andauernden Knochenheilung und des notwendigerweise größeren operativen Zuganges mit einer längeren Nachbehandlungsphase verbunden.

    Lapidus Arthrodese

    Die Cheilektomie:

    Die Cheilektomie beschreibt die Entfernung der knöchernen Anbauten. Diese wird je nach Notwendigkeit additiv zu den oben angegebenen Verfahren durchgeführt.

    In sehr seltenen Fällen kann eine alleinige Abtragung der knöchernen Überstandes indiziert sein.

    Dies sind nur die häufigsten Beispiele der Hallux valgus Operationen. Das für Sie perfekt angepasste Verfahren wird nach eingehender klinischer Untersuchung und Diagnostik mit Ihnen besprochen.

    Nachbehandlung und Rehabilitation:

    Noch während der Narkose wird das Wundgebiet mit lokalem Betäubungsmittel infiltriert, um Ihnen einen möglichst schmerzarmen und angenehmen Start in die direkt nach der OP beginnende Nachbehandlung zu ermöglichen. Üblicherweise tragen Sie nach den operativen Eingriffen für 6 postoperative Wochen einen Verbandschuh mit dem Sie bei regelhafter Wundheilung nach einigen Tagen voll belasten können. Eine Ausnahme stellt die o.g. Lapidusarthrodese dar, bei der eine längere Phase der Entlastung einzuhalten ist. Wund- und Röntgenkontrollen finden in festgelegten Abständen statt, die Fäden werden in der Regel nach 10-14 Tagen entfernt. Selbstverständlich werden Sie von Dr. med. Müller und Dr. med. Immesberger sowie unserem Team in der Nachbehandlung intensiv begleitet.

  • Hallux rigidus

    Der Hallux rigidus ist eine degenerative Erkrankung des Großzehengrundgelenks (Metatarsophalangealgelenk), die zu einer teilweise sehr schmerzhaft eingeschränkten Beweglichkeit des Gelenks führt.

    Diese Erkrankung ist eine häufige Ursachen für Bewegungseinschränkungen am Fuß und betrifft vor allem Menschen im mittleren und höheren Lebensalter. Auch die Entstehung des Hallux rigidus ist multifaktoriell. Ursächlich sind hier für den Gelenkverschleiß (Arthrose) u.a. Verletzungen und Überbelastung, Fehlstellungen wie der Hallux valgus oder der Hohlfuß, genetische Faktoren oder chronisch entzündliche Erkrankungen wie z.B. die rheumatoide Arthritis.

    Die Behandlung des Hallux rigidus hängt vom Stadium der Erkrankung und den individuellen Symptomen ab. Sie umfasst sowohl konservative als auch chirurgische Therapien.

    Konservative Therapieoptionen:

    • Spezielle Einlagen mit einer integrierten Abrollhilfe oder einer Stabilisierung im Vorfußbereich können helfen, die Belastung auf das betroffene Gelenk zu verringern und die Fußstellung zu verbessern.
    • Beispielsweise Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac werden häufig zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung eingesetzt.
    • Kälteanwendungen können helfen, akute Entzündungen zu lindern, während Wärmebehandlungen zur Lockerung der Muskulatur und Schmerzlinderung bei chronischen Beschwerden eingesetzt werden können.
    • Eine physiotherapeutische Beübung kann die Beweglichkeit des Gelenks erhalten oder Dehn- und Kräftigungsübungen für den Fuß und die Zehenmuskulatur können helfen, die Beweglichkeit des Gelenks zu unterstützen und die Belastung auf den Hallux rigidus zu reduzieren.
    • Das Tragen von geeigneten, bequemen Schuhen mit einer weiten Zehenbox und einer dämpfenden Sohle ist wichtig, um Schmerzen zu lindern und einer weitere Verschlechterung Eine gesunde Ernährung und das Vermeiden von Nikotin sowie Alkohol kann die der Arthrose oft folgende Entzündungsaktivität reduzieren.

    Chirurgische Therapie

    Gelenkerhaltende Operationstechniken:

    Die Cheilektomie:

    Funktionell wichtiger noch als beim Hallux valgus ist die Cheilektomie, bei welcher die durch den Verschleiß angebauten Knochenanteile entfernt werden und damit die Beweglichkeit verbessert wird. Die alleinige Cheilektomie reicht jedoch oft nicht aus.

    Die Osteotomie:

    Bei dieser Operation wird der Knochen des Großzehengelenks teilweise durchtrennt und neu ausgerichtet, um Reibung im Gelenk zu verringern und die Funktion zu verbessern. Dies kann in fortgeschritteneren Stadien des Hallux rigidus sinnvoll sein. Handelt es sich um einen Hallux rigidus ohne Hallux valgus, wird der Knochen bei dieser Operation ein kleines Stück verkürzt und die Gelenkbelastung hierdurch reduziert. Bei einer zusätzlichen Hallux valgus- Komponente kann die Fehlstellung durch Verschieben des osteotomierten Knochens in einer 2. Ebene zusätzlich korrigiert werden.

    Hallux rigidus – Die Osteotomie

    Knorpelregenerative Verfahren:

    Bei lokaler und noch nicht allzu ausgeprägter Knorpeldegeneration gibt es die Möglichkeit über moderne Behandlungsverfahren Mikro und Nanofrakturierung AMIC Knorpel zu regenerieren und das Gelenk in seiner Funktion schmerzfrei wiederherzustellen. Oft werden die beiden o.g Verfahren kombiniert.

    Gelenkversteifende Operation:

    Die Arthrodese (Gelenkversteifung):

    In schweren Fällen, wenn das Gelenk stark degeneriert, der Gelenkknorpel verbraucht und die Beweglichkeit nicht mehr zu erhalten ist, kann eine Arthrodese notwendig werden. Dabei wird das Gelenk chirurgisch versteift, sodass keine Reibung der zerstörten Gelenkpartner mehr entsteht und die Schmerzen so gelindert werden. Diese Methode führt zwar zu einem Verlust der Rest-Gelenkbeweglichkeit im Großzehengrundgelenk, allerdings kompensieren die angrenzenden Gelenke den Abrollvorgang fast vollständig. Joggen und auch stop and go Sportarten sind in der Regel fast ohne Einschränkungen nach der Operation wieder möglich.

    Nachbehandlung und Rehabilitation:

    Noch während der Narkose wird das Wundgebiet mit lokalem Betäubungsmittel infiltriert, um Ihnen einen möglichst schmerzarmen und angenehmen Start in die direkt nach der OP beginnende Nachbehandlung zu ermöglichen. Üblicherweise tragen Sie nach den operativen Eingriffen für 6 postoperative Wochen einen Verbandschuh, mit dem Sie bei stabiler Wundheilung nach einigen Tagen teilbelasten können. Wund- und Röntgenkontrollen finden in festgelegten Abständen statt, die Fäden werden in der Regel nach 10-14 Tagen entfernt. Selbstverständlich werden Sie von Dr. med. Müller und Dr. med. Immesberger sowie unserem Team in der Nachbehandlung intensiv begleitet.

  • Fehlstellungen der Kleinzehen

    Es gibt multiple Deformitäten der Kleinzehen, die zu Schmerzen, Druckgeschwüren und Funktionsbeeinträchtigungen führen können. Sie betreffen in der Regel die zweiten, dritten und vierten Zehen und entwickeln sich häufig aufgrund von falscher Belastung, Fußfehlstellungen oder bestimmten systemische Erkrankungen. Die häufigsten Fehlstellungen sind Krallen und Hammerzehen.

    Krallenzehe:

    Die Krallenzehe ist durch eine gleichzeitige Beugung der Zehenmittel- und -endgelenke charakterisiert, was dazu führt, dass die Zehe in eine „Krallenform“ entwickelt. Die häufigste Ursache für die Krallenzehe ist eine Fehlstellung des Fußes, wie Plattfuß oder Hohlfuß. Auch falsches Schuhwerk, das die Zehen einengt und in eine falsche Position zwingt, ist ein wichtiger Risikofaktor. Muskelungleichgewichte wie eine Überaktivität der Beugemuskeln, kann ebenfalls zu einer Krallenzehe führen. Nicht zuletzt begünstigen neurologische Erkrankungen wie die Zerebralparese oder neuropathische Veränderungen beim Diabetes mellitus die Entstehung.

    Hammerzehe:

    Eine weiter Zehenfehlstellung ist die Hammerzehe, bei der das Mittelgelenk der Zehe in einer übermäßigen Beugung fixiert ist, während das Endgelenk gestreckt bleibt. Auch diese Veränderung basiert häufig, wie auch bei der Krallenzehe, auf Fehlbelastung und falschem Schuhwerk, Muskelungleichgewicht, Fußfehlstellungen oder Verletzungen und altersbedingten Veränderungen.

    Therapie der Zehenfehlstellungen:

    Die Behandlung beider Fehlstellungen richtet sich nach dem Schweregrad ggf. noch erhaltener Restflexibilität und den individuellen Symptomen. Sie umfasst sowohl konservative als auch chirurgische Maßnahmen.

    Konservative Therapie:

    Eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Behandlung von Krallen- und Hammerzehen ist die Anpassung des Schuhwerks. Orthopädische Einlagen und speziell angefertigte Schienen oder Zehenkorrektoren können die Fehlstellung stabilisieren und die Zehen in eine funktionell bessere Position bringen. Bei Hammerzehen kann auch eine spezielle Polsterung im Schuh helfen, die Druckstellen an der Zehenkuppe zu vermeiden.

    Kräftigungs- und Dehnübungen für die Zehen- und Fußmuskulatur können helfen, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten und Muskelungleichgewichte auszugleichen.

    Schmerzmittel (NSAR) oder entzündungshemmende Salben können akute Beschwerden lindern.

    Vermeidung von Auslösern: Das Tragen von bequemen, weiten Schuhen mit einer breiten Zehenbox und einer flexiblen Sohle ist eine grundlegende Maßnahme zur Schmerzlinderung und Vermeidung einer Verschlechterung der Fehlstellung.

    Chirurgische Therapie:

    Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend sind oder die Fehlstellung schwerwiegender ist, kann eine operative Behandlung erforderlich sein. Die chirurgischen Verfahren variieren je nach Art und Schwere der Fehlstellung. Einige Fehlstellungen kann man bequem in lokaler Betäubung der Zehen durchführen

    Tenotomie, Sehnenverkürzung und Sehnenverlagerung: Bei einer Krallen- oder Hammerzehe kann es notwendig sein, die betroffenen Sehnen und Bänder zu durchtrennen umzulenken oder zu verkürzen, um die Fehlstellung nachhaltig zu korrigieren.

    Korrektur der Zehengelenke: In fixierten Fällen können die Zehengelenke chirurgisch korrigiert werden, indem sie neu ausgerichtet und in funktioneller Position fixiert werden. Dies kann durch eine Osteotomie (Durchtrennung des Knochens) und/oder eine Arthrodese (Versteifung des Gelenks) erfolgen. Das Abrollverhalten bleibt dadurch in der Regel unbeeinträchtigt.

    Die operative Korrektur der Zehengelenke ist eine Domäne der minimalinvasiven Chirurgie.

  • Minimalinvasive Fußchirurgie

    Die minimalinvasive Fußchirurgie ist ein modernes chirurgisches Verfahren, bei dem Fußfehlstellungen mit minimalen Einschnitten korrigiert werden. Im Vergleich zu traditionellen offenen Operationen, verwendet die minimalinvasive Technik kleinere Einschnitte und spezielle Instrumente oft in Kombination mit endoskopischen Verfahren. Dies führt in der Regel zu einer schnelleren Heilung, geringeren Schmerzen und einer kürzeren Erholungszeit für die Patienten

    Zudem können viele Operationen ohne oder mit weniger Implantaten (Schrauben/ Platten etc.) durchgeführt werden können. Dies erfordert den Erhalt der Stellungskorrektur durch redressierende Verbände, welches wiederum einer intensiven Mitarbeit von Ihnen als Patient/in erfordert.

    Minimalinvasive Techniken können bei einer Vielzahl von Fußproblemen eingesetzt werden, vor allem für die Korrektur von bestimmten Knochenfehlstellungen oder die Entfernung von Knochenspornen bspw. bei der Therapie des beginnenden Hallux rigidus.

    Ob dieses Verfahren für Sie als Patient/in in Frage kommt bespricht Dr Müller oder Dr Immesberger persönlich mit Ihnen.

  • Chronische Außenbandinstabilität

    Das Sprunggelenk ist eine durch Bänder und Kapsel stabilisierte komplexe Gelenkstruktur. Auf Grund verspäteter Diagnostik und unzureichender Therapie nach frischem Trauma, unterschätztem Verletzungsmuster oder auch anlagebedingt kann sich eine chronische Instabilität des Bandapparates ausbilden. Dies führt zu chronischen Schmerzen, rezidivierenden Umknicktraumata und über eine Überbeanspruchung des Knorpels zu Schäden bis hin zur Arthrose des Gelenkes.
    Hier finden Sie weitere Informationen in unserem Vortrag: „Bandinstabilität und Knorpelschäden Sprunggelenk“
    Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit diese Instabilität über ein stabilisierendes Training zumindest teilweises zu kompensieren. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, besteht die Option einer operativen Therapie.

    Operation:

    Zur Versorgung der Instabilität am Bandapparat ist eine begleitende minimalinvasive Gelenkspiegelung zwingend notwendig, um Begleitschäden im Gelenk sicher auszuschließen. Sobald dieser Schritt erfolgt ist, wendet man sich über einen ca. 2,5cm messenden Schnitt dem Außenband zu und fixiert dieses unter zusätzlicher Mitnahme von umliegendem Gewebe wieder in korrekter Spannung an seinem knöchernen Ursprung. Meistens wird hierfür ein kleiner Anker aus Titan verwendet. Das Zusammenspiel aus Bandspannung und Stellung der Achse muss unbedingt beachtet und bei Notwendigkeit auch operativ adressiert werden.

    Links vor der Operation mit Fehlstellung, rechts postoperativ.
    Pfeil blau: Titananker im Außenknöchel; Pfeil grün: durch Bandstraffung und Achskorrektur erreichte physiologische Gelenkstellung


    Pfeil schwarz: arthroskopische Entfernung eines Knochenspornes; Schraube im Fersenbein zur Korrektur der Achse

    In der Regel ist die Kombination auf Arthroskopie und Bandplastik aber ausreichend.

    Nachbehandlung:

    Postoperativ sollte nach einer Bandplastik eine stabilisierende Orthese für 6 Wochen Tag und Nacht getragen werden. Intakte Knorpelstrukturen vorausgesetzt kann bereits ab dem 2-5 Tag nach der Operation eine Vollbelastung erfolgen. Eine frühfunktionelle krankengymnastische Beübung findet genauso wie eine angepasste Schmerztherapie begleitend statt. Das Schema der sportlichen Aufbelastung wird mit Ihnen spezifisch an Ihre Bedürfnisse angepasst besprochen.

  • Knorpelschäden im Sprunggelenk

    Der Knorpel ist ein elastisches Gewebe, das als millimeterdünne Schicht die Gelenkflächen überzieht und als Stoßdämpfer fungiert. Knorpelschäden im Sprunggelenk sind häufige Verletzungen, die sowohl durch akute Traumata als auch durch degenerative Prozesse entstehen können. Strukturschäden dieser Knorpelmembran können zu Schmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit und langfristig zu arthrotischen Veränderungen bis hin zur kompletten Zerstörung der Gelenke führen.

    Speziell am oberen Sprunggelenk ist es deshalb wichtig diese pathologischen Mechanismen frühzeitig zu erkennen, korrekt einzuschätzen und adäquat zu behandeln.

    Bevor die Entscheidung zur operativen Versorgung fällt, werden selbstverständlich alle konservativen Optionen dargelegt und je nach Sinnhaftigkeit auch angewendet. Hierzu zählen:

    • Entlastung
    • ACP
    • Physiotherapie
    • Einlagenversorgung
    • Magnetfeldtherapie

    Bei Versagen der konservativen Therapie oder sehr großen Knorpelschäden besteht die Option der operativen Versorgung.

    In unserem Zentrum führen wir am Sprunggelenk pro Jahr ca. 80 minimalinvasiv-arthroskopisch knorpelregenerative Eingriffe mittels neuester Methoden durch.

    Hierzu zählen neben den routinemäßigen Knorpelglättungen vor allem die Kombination aus Nanofrakturierung und AMIC (Autologe Matrix Induzierte Chondrogenese), bei der minimalinvasiv/arthroskopisch ein Vlies als Matrix für die Knorpelheilung in den Defekt eingepasst wird.

    Bild links: Knorpeldefekt an der Schienbeinunterfläche
    Bild rechts: Gleicher Defekt nach Auflage eines Kollagen Vlieses zur Knorpelregeneration mit gewünschter Einblutung nach vorsichtiger Knochenanbohrung


    Text Pfeile blau: währende der Operation nach Vliesauflage über den ehemaligen Knorpeldefekt.

    Je nach Defekttiefe kann das Auffüllen mit Eigen- oder Fremdknochen notwendig sein, was in der überwiegenden Anzahl der Fälle ebenfalls schonend arthroskopisch zu versorgen ist.

    MRT des oberen Sprunggelenkes von vorne;
    Pfeil schwarz: Knochendefekt im Sprungbein, Pfeil blau: 6 Monate nach auffüllen mit Eigenknochen

    In einer nicht unwesentlichen Anzahl der Fälle liegt die Ursache der Knorpelschädigung in einer Bandinstabilität und/oder einer Fehlstellung der mechanischen Achse des Rückfußes begründet, welche selbstverständlich mitbeurteilt und ggf. therapiert werden müssen.

    Nachsorge:

    Ja nach Ausprägung und Lage des Knorpelschadens kann das Nachbehandlungsschema variieren, geht aber in der Regel mit einer 6-wöchigen Belastungseinschränkung einher. Eine schmerz- und physiotherapeutische Behandlung findet selbstverständlich begleitend statt.

    Das für Sie angepasste Behandlungsschema wird individuell mit Ihnen besprochen.

    Fazit:

    Ein Knorpelschaden im Sprunggelenk kann erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität und Lebensqualität haben. Eine frühzeitige Diagnose und die individuell geeignete Behandlung sind entscheidend, um die Symptome zu lindern und die Gelenkfunktion zu erhalten. Durch einen interdisziplinären Ansatz aus konservativen und operativen Maßnahmen können viele Betroffene eine signifikante Verbesserung ihrer Beschwerden erzielen.

  • Arthrosen (Gelenkverschleiß) in Fuß und Sprunggelenk

    Eine Arthrose ist grundsätzlich durch einen Verschleiß des Gelenkknorpels gekennzeichnet. Meistens kommt es in der Frühphase zu belastungsabhängigen Schmerzen (Anlaufschmerz) und Bewegungseinschränkungen des betroffenen Gelenkes. Unbehandelt kann die Arthrose bis zum kompletten Funktionsverlust des Gelenkes führen. Das ist gerade im Fuß und Sprunggelenkbereich im Alltag und bei sportlicher Belastung massiv einschränkend und muss zeitnah fachgerecht beurteilt und behandelt werden.

    Die Risikofaktoren für die Entwicklung einer Arthrose sind unter anderem Übergewicht, Fehlstellungen, Bandinstabilitäten oder erlittenen Verletzungen in der Vergangenheit. Die konservative Therapie beinhaltet Krankengymnastik, manuelle Therapie, individuell angepasste orthopädische Hilfsmittel, Kryotherapie, Schmerztherapie und in frühen Stadien auch die Möglichkeit einer Eigenblutbehandlung mittels ACP (autologes conditoniertes Plasma)  

    Je nach Ausprägung der Arthrose, sportlichem Anspruch und Beschwerden kann ggf. eine operative Intervention notwendig werden. Diese umfasst moderne gelenkerhaltende Techniken unter Berücksichtigung der eventuellen Notwendigkeit einer knöchernen Achskorrektur oder einer Bandstabilisation genauso wie die Gelenkversteifung oder Prothetik im Falle bereits erfolgter massiver Gelenkzerstörung.

    Die für Sie individuell passende Therapiestrategie wird nach erfolgter Diagnostik mit Ihnen besprochen.

  • Fußfehlstellungen

    Fehlstellungen können am Fußskelett ganz unterschiedliche Ausprägungen annehmen und müssen nicht immer Beschwerden verursachen. Beispielsweise ist eine Senk-Knickfuß-Fehlstellung bei Kindern bis zu einem gewissen Alter durchaus normal und muss allenfalls kontrolliert werden.

    Bestehen allerdings im Kindes oder Erwachsenenalter schmerzhafte Fehlstellungen, sollte eine fachärztliche Einschätzung der Situation zwingend erfolgen um eine fachgerechte Therapie einzuleiten.

    Die häufigsten Fehlstellungen sind:

    • Senkfuß
    • Spreizfuß
    • Hohlfuß
    • Fehlstellungen der Rückfußachse, oft auch in Kombination mit den o.g. Fehlstellungen

    Einige dieser Fehlstellungen führen zu schmerzhaften Sehnendegenerationen und/oder arthrotischen Veränderungen der Gelenke.

    Für die konservative Therapie stehen krankengymnastische Beübung und stabilisierende Hilfsmittel von Einlagen bis zu orthopädischem Schuhwerk zur Verfügung. Unterstützend kann die Stoßwellen- und/oder Magnetfeldtherapie einen Beitrag zur Beschwerdelinderung leisten.

    Sollten diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führen kann bei entsprechendem Leidensdruck eine operative Versorgung notwendig werden.

    Je nach Befund werden hierbei sog. Osteotomien (feines Durchtrennen und Neuausrichten des Knochens) manchmal auch in Kombination mit Band- und Sehnenoperationen durchgeführt. Die auf Ihre individuelle Problematik angepasste Strategie wird nach entsprechender Diagnostik mit Ihnen besprochen.

  • Sehnenbeschwerden

    Sehnenbeschwerden sind im Bereich des Fußes und Sprunggelenkes sowohl im Alltag als auch als Folge von sportlicher Belastung sehr häufig problematisch. Meistens ist hierbei die Achillessehne betroffen, die für eine rundes Gangbild und eine kräftige Abstoßbewegung unerlässlich ist.

    Krankheitsbilder:

    • Akuter Sehnenriss
    • Verschleiß der Sehne (auch als sog. „Midortion Achillopathie“)
    • Chronische Entzündungen
    • Verkürzungen der Sehne
    • Ansatzreitzungen mit Schleimbeutelentzündung
    • hinterer Fersensporn
    • Knochendeformität am Ansatz der Sehne (sog. „Hagelundexostose“)

    Auch hierbei gibt es einige konservative Behandlungsansätze. Von großer Bedeutung ist hierbei die konsequente exzentrische Dehnung der Wade und der Sehne selbst, um Spannung zu reduzieren und damit die häufigste Ursache von chronischen Achillessehnenbeschwerden zu therapieren.

    Zusätzlich spielt die Stoßwellenbehandlung eine große Rolle und kann gerade im Bereich des mittleren Achillessehnendrittels (sog. Midportion Achillopathie) sehr hilfreich sein. Die ACP (Autologes Conditioniertes Plasma, sog. „Eigenblut“) ist bei bestimmten Indikationen neben der üblichen Symptomtherapie über Schmerzmittel und Kryotherapie ebenfalls eine Alternative.

    Bei Versagen der konservativen Therapie stehen je nach zugrundeliegender Problematik multiple, schonende, minimalinvasive/tendoskopische Verfahren zur Verfügung, um die Beschwerden nachhaltig zu lindern. Wir werden Sie bei Notwendigkeit hierüber gerne im persönlichen Gespräch genau informieren.

  • „Kleinchirurgische“ Eingriffe in lokaler Betäubung

    Viele Fehlstellungen und Problematiken an Fuß und Sprunggelenk lassen sich bequem ambulant in lokaler Betäubung durchführen. Die Einschränkungen nach der Versorgung sind in der Regel minimal.

    Dazu zählen:

    • Chronische Entzündungen der Großzehe, sog. „Unguis incarnatus“
      Bei Versagen der konservativen Therapie mittels Fußpflege, Fußbädern und Salben erfolgt in kompletter Betäubung der Großzehe die komplette chirurgische Entfernung des entzündlich veränderten Gewebes meist unter Mitnahme eines schmalen Nagelstreifens
    • Schleimbeutelentzündungen
      Chronisch entzündliche Schleimbeutel werden schonend freipräpariert und entfernt. Nach ausgiebiger Spülung der Wunde wird diese vernäht.
    • perkutan-minimalinvasive Sehnendurchtrennungen
      Über einen kleinen Schnitt wird in der Regel in der Beugesehnenfalte der Zehe die Sehne gelöst und damit die Stellung korrigiert
    • Ganglienentfernung
      Ein Ganglion ist eine mit Gelenk- oder Sehnenflüssigkeit gefüllte abgekapselte Schwellung, welche über meist kleine Schnitte komplett entfernt werden können
    • Abtragen von Knochenspornen
      Meist durch Gelenkdegeneration entstandene knöcherne Anbauten, die ohne großen Aufwand abgetragen werden können.
    • Mobilisierung von Gelenken (sog. Arthroplastik)
      Bei Bewegungseinschränkungen von z.B. Zehengelenken können diese über einen kleinen Schnitt wieder mobilisiert werden
    • Hammerzehenkorrekturen
      In speziellen Fällen kommt bei Hammerzehenfehlstellungen die sog. OP nach Hohmann zur Anwendung. Hierbei wird ein Teil des Zehengelenkes vorsichtig entfernt, um die korrekte Ausrichtung der Zehe zu erreichen und Druckstellen zu reduzieren.
    • Hautveränderungen z.B. Dornwarzen
      Können oft problemlos entfernt und zur feingeweblichen Untersuchung eingesendet werden.
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